Dienstag, 1. Dezember 2009

Jack Wolfskin

In der letzten Zeit stelle ich mir immer mehr eine essentielle Frage: "Hab ich was verpasst?"
WER hat entschieden, dass Jack Wolfskin-Jacken (JWJ) nun im Trend sind? Ich habe keine Mail, SMS oder Fax bekommen bezüglich dieses neuen Kultes der Nacht. ÜBERALL tragen die Leute JWJ und Spunsh wiegt regelmässig innerlich in Flammen, ob seiner Wut beim Anblick der mit Tatzen gestempelten Wetterjacken.
Im folgenden soll nun die Leitthese dargestellt werden: JWJ-Träger befinden sich in der Midlife-Crisis oder 10 Jahre vor den Wechseljahren!

Der ein oder andere von mir so oft als denkendes, hinterfragendes Individuum verehrte Leser wird sich nun gerechtfertigterweise fragen warum dies so ist.
Aber so lasse man mich von vorne anfangen:

Ich mag JWJ, und wie bei 99,9% aller Produkte (0,01% = Spongebob, wer rechnet damit, dass Leute solch einen Shice kaufen?) kannte ich dieses schon seit Jahren und befand es für ein episch gutes Produkt, noch bevor der Rest der grauen Masse den Trend roch. JWJ sind Spitzenprodukte für, und dies ist der alles entscheidene Punkt, WANDERER UND TREKKINGJAYS!

Die Realität hingegen sieht anders aus: 40-50 jährige Welt-Kompakt-Leser, die sich im Zug hinsetzen, obwohl sie den ganzen tag im Büro saßen und einen Regenschirm bei sich führen. Eine Tatsache, die mich, den Ritter des Lichtes, oftmals zur Weisglut treibt und ich am liebsten den Träger der Jacke anbrüllen möchte mit den Worten: "ALTER, DU TRÄGST EINE JWJ, EINE ALLWETTERJACKE, DIE BESSER GEGEN WIND UND WETTER GERÜSTET IST ALS DIE NAZIS, WOZU BRAUCHST DU EINEN REGENSCHIRM?! DAS IST DER SINN DER JACKE, MAN BRAUCH KEINEN SCHIRM, SIE ISOLIERT ALLES, DESWEGEN IST SIE AUCH SO TEUER!"

Das ist der Punkt: JWJ sind zu teuer, als dass man sie, wie es 98% dieser Wanna-Be Wolverines gerne hätten, die in ihren Fantasien hart und einsam durch Wind und Regen streifen, NUR für den Weg zur Arbeit benutzen sollte.
Es müssen also, um ein Träger einer JWJ zu sein drei entscheidene Faktoren zusammenkommen, um tatsächlich ein Produkt der Spitzenklasse aus dem Wandersport im Alltag zuverwenden:
  1. Ein gutes Einkommen, was einem den Kauf dieser Jacke ermöglicht
  2. Der Irrglaube daran immer noch jung und sportlich zu sein und dies mit einer Jacke auszudrücken, die nur so nach Abenteuer riecht. (Und was ist wilder als ein beschissener Pseudo-Fußabdruck eines Tieres auf dem Kragen?)
  3. Das NICHT-Besitzen der Fähigkeit Trends zu hinterfragen, was dazu führt, blind der Herde zu folgen => In der Fachlektüre oft als "Opfer" definiert
Fazit: Männer und Frauen zwischen 40 und 50, die die eigentlich Existenz und Sachverhalte der Dinge bereits so sehr verdrängt haben, dass in ihrem Universum nur noch ihr eigenes Bild von sich selbst, aber nicht das reale Bild ein Rolle spielt!
=> These bestätigt

2. Fazit: Die JWJ verliert für mich an Coolness, weil sie weniger wild, weniger abenteuerlich und weniger jugendlich sind, als das Image, das der Herrsteller ursprünglich einmal erzeugen wollte.

Grüße
Chris

4 Kommentare:

  1. Tja ich hatte bisher 1 Produkt von JW und war absolut unzufrieden mit der Qualität. Das und die horrenden Preise würden mich schon davon abschrecken momentan in eins der Produkte zu investieren, im Gegensatz zu manchen anderen die quasi eine ganze Trekingausrüstung besitzen nur um Teile davon im Alltag zur Schau zu tragen...

    Da bleib ich lieber bei meiner Bikerkluft aus Leder wenn ich mal verwegen und abenteuerlich aussehen will :)


    Der Zorni

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  2. "Das NICHT-Besitzen der Fähigkeit Trends zu hinterfragen, was dazu führt, blind der Herde zu folgen..."

    Sagte das Ipod-Sheep

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  3. 1) Meinen ersten Ipod kaufte ich, als der noch Underground war und ich vor dem Trend lag. Der Trend folgte mir, nicht ich ihm.

    2) Der neue, den ich mir gekauft habe, weil ich mit dem alten zufrieden war...nunja, da muss ich zuegeben: Ein Fehlkauf. Erstes ist die Quali schlecht und zweitens bin ich damit zum Mainstreamopfer geworden. :/ Asche auf mein Haupt

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  4. was ich persönlich am schlimmsten finde, ist der trend unbedingt "anti" zu sein und keinem trend folgen zu wollen... eigentlich wird das doch immer mehr mainstream als alle anderen trends ;)

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